Die Digitalisierung hält seit einigen Jahren Einzug; auch das Internet wird immer bedeutender. Das World Wide Web ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken – Alleine im Jahr 2019 surften 63 Millionen Menschen in Deutschland im Internet. Das stellt die Nutzer vor einige Herausforderungen, unter anderem zum Thema Datenschutz. Was Sie hierbei beachten müssen, erfahren Sie in dem folgenden Artikel.
Laut einer Studie des SINUS-Institutes zweifelt die Mehrheit der Deutschen daran, die Kontrolle über persönliche Daten zu haben. 63% der Befragten gaben auch an, dass das Thema Datenschutz gar nicht bedeutend genug sein kann. Das Bedürfnis nach Sicherheit im Web ist aber je nach Nutzergruppe unterschiedlich; so haben Menschen, die der Online-Welt offen gegenüberstehen, auch ein höheres Bedürfnis nach Datenschutz. Bei denjenigen, die eher die analoge “Offline”-Welt bevorzugen, ist das Thema Datenschutz dementsprechend geringer. Es gilt also, die Sicherheit für alle im Netz zu verbessern, nicht nur für die frequentierten Nutzer, sondern auch für jene, die bisher kaum Berührungspunkte mit dem Internet haben. Zu der letzten Gruppe zählen unter anderem ältere Menschen, die sich mit der rasch fortschreitenden Technologisierung schwertun.
Das Gute: Datenschutz wird von vielen Seiten ernst genommen. Auch seitens der Regierung: seit dem 25. Mai 2018 gilt in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung, kurz auch DSGVO genannt. Diese Verordnung schützt unter anderem die personenbezogenen Daten, die online übermittelt werden. Das können zum Beispiel Name, Anschrift, Alter, Geschlecht, Einkommen aber auch Fotos oder Videos sein. Unternehmen müssen den Nutzern auf ihrer Website transparent offenlegen, welche Daten zu welchen Zwecken erhoben werden. Zudem hat der Nutzer das Recht, diese löschen oder berichtigen zu lassen. Dieses Recht ist auch “Recht auf Vergessen” genannt. Auch kann man die Einwilligung zur Verwendung der personenbezogenen Daten widerrufen.
Abgesehen von gesetzlichen Vorgaben, die den Datenschutz im Web adressieren, gibt es aber auch Maßnahmen, die jeder Internetnutzer selbst unternehmen kann, um seine Daten zu sichern. Während Datenschutz sich auf die oben genannten personenbezogenen Daten bezieht, steht Datensicherheit für alle Daten, die online geteilt werden. Vor allem, wenn Sie das Internet oft nutzen, sollten Sie diese Tipps berücksichtigen.
- Berechtigungen Ihrer Apps prüfen: Die sich auf dem Smartphone befindlichen Apps fragen vor der ersten Nutzung nach der Berechtigung, auf andere Apps zuzugreifen. So kann beispielsweise eine App auf Ihren Standort, Ihre Kontakte oder andere Daten zugreifen. Sie können diese Berechtigungen jederzeit ablehnen und auf ein Minimum reduzieren – Es kann aber sein, dass durch die verlorene Berechtigung die Apps nicht mehr richtig funktionieren können.
- Ein sicherer Browser: Auf jeder Website werden die Nutzer mittlerweile darauf hingewiesen, dass Cookies (Informationen über das Nutzerverhalten) gespeichert werden. Nicht alle Cookies sind zustimmungspflichtig, das heißt selbst wenn Sie auf der Website nicht zustimmen, werden die Cookies trotzdem gesammelt.
Sofern man nicht den Inkognito-Modus des Browsers benutzt, kann die Speicherung der Cookies auch nicht verhindert werden. Sie können aber in Ihrem Browser einstellen, dass nach jeder Sitzung die Cookies wieder gelöscht werden. - Passwörter richtig pflegen: Viele Nutzer verwenden das gleiche Passwort für mehrere Websites. Das schlägt eine große Lücke in die Datensicherheit, denn so können die Daten leichter gehackt werden. Wichtig ist also, die Passwörter nicht im Browser direkt zu speichern, sondern in einem Passwort-Safe. Außerdem sollten die Passwörter immer unterschiedlich und aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
Auch auf eine verschlüsselte Verbindung sollten Sie achten: im Browserfenster erkennen Sie eine gesicherte, verschlüsselte Verbindung an dem https vor der eigentliche Website Adresse (auch URL genannt). Ältere, ungesicherte Verbindungen beginnen mit http. Auch in Messengern gilt es, verschlüsselte Verbindungen zwischen den Endgeräten herzustellen.
Beispielsweise sind die Nachrichten, die von unserem Senioren Tablet gesendet und empfangen werden, SSL-verschlüsselt. SSL steht für “Secure Sockets Layer” und stellt sicher, dass die übermittelten Daten zwischen zwei Systemen privat bleiben. Obwohl SSL nicht verpflichtend für Messenger-Dienste ist, empfiehlt es sich, bei der Auswahl eines Dienstes auf diese Verschlüsselung zu achten, denn sonst macht man sich eventuell anfällig für Hacker-Angriffe.
Es ist stark anzunehmen, dass die Digitalisierung in den kommenden Jahren weiterhin rasch voranschreitet, und so wird auch das Thema Datenschutz immer wichtiger werden. Um dem Wandel gerecht zu werden, ist es hilfreich zu wissen, welche Daten man im Web preisgibt, kombiniert mit den richtigen Maßnahmen, um seine Daten online zu schützen. Auch der älteren Generation kann man mit einer altersgerechten Einführung das Tor zur digitalen Welt öffnen – Wie das geht, hat uns ein Blogger erzählt, der selbst schon Großvater ist. Lesen Sie hier, welche Herausforderungen der 75-jährige in der digitalen Welt meistert.