Seit 1994 findet jährlich am 21. September der Welt-Alzheimertag statt, um auf Menschen mit Demenz und deren Angehörigen aufmerksam zu machen. Weltweit gibt es über 45 Millionen Betroffene, davon leben rund 1,7 Millionen in Deutschland. Noch gibt es keine Therapie gegen die Krankheit, und in Kombination mit dem demografischen Wandel in Deutschland und der alternden Gesellschaft kommen jährlich rund 300.000 Betroffene hinzu. Initiiert ist der Welt-Alzheimertag von der Londoner Dachorganisation Alzheimer’s Disease International und der WHO (Weltgesundheitsorganisation). In Deutschland finden bundesweit Veranstaltungen und Vernetzungstreffen statt, in Bayern und vielen anderen Bundesländern wurde vom Staatsministerium die “Woche der Demenz” ausgerufen.
Die Geschichte von Alzheimer
Begonnen zu untersuchen wurde die Krankheit Alzheimer, die entgegen landläufiger Meinung nicht gleichbedeutend mit Demenz ist, erstmalig im Jahr 1907 mit der Veröffentlichung “Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde” von Alois Alzheimer. “Ich habe mich sozusagen verloren”, antwortete seine Patientin namens Auguste Deter auf die Frage nach ihrem Namen, dem Namen ihres Mannes oder nach ihrem Wohnort. Ihr Verhalten ließ ihn vermuten, es lägen biologische Gründe für ihre Erkrankung vor, und er nahm nach ihrem Tod eine Obduktion vor. Nachdem seine Erkenntnisse 1910 unter dem Namen Alzheimersche Krankheit in ein medizinisches Lehrbuch aufgenommen wurden, gerieten sie danach wieder in Vergessenheit und es vergingen Jahrzehnte, bis die Forschung in diesem Bereich wieder aufgenommen wurde.
Es gibt heute trotz intensiver Forschung weder eine Therapie gegen Alzheimer, noch kann man ihr vorbeugen. Dennoch ist eine frühe Diagnose wichtig, da medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungen den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität den Betroffenen für lange Zeit verbessern können. Antidementiva können beispielsweise den Erinnerungsverlust möglichst lange hinauszögern. Viele Patientinnen und Patienten leiden durch die Demenz zusätzlich auch unter Depressionen, die ebenfalls medikamentös behandelt werden können. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Webseite Initiative Alzheimer Forschung e.V.. Zu den nicht medikamentösen Behandlungen gehört, betroffene möglichst lange in den normalen Tagesablauf zu integrieren und so ihre Alltagskompetenzen zu stärken. Auch ist es wichtig, ihre kognitiven Leistungen durch Erinnerungsarbeit und die Konzentration fördernde Spiele durch altersgerechte Übungen für Körper und Geist, wie sie auf dem Senioren-Tablet zu finden sind, anzusprechen.
Aktionen zum Welt-Alzheimertag
Die Angebote zum Welt-Alzheimertag sind vielfältig: Informationsveranstaltungen, Erlebnisberichte und Tage der offenen Türen in Pflegeeinrichtungen sind eine gute Gelegenheit, Wissenslücken zu schließen, gegen Stigmatisierungen und Vorurteile vorzugehen und Betroffene zu unterstützen. In Deutschland werden über 70 Prozent der von Alzheimer betroffenen Menschen zu Hause gepflegt, eine große Aufgabe, die die Angehörigen oft an ihr Grenzen bringt. Es gibt Versorgungslücken, was die Unterstützung von Angehörigen in der Pflege angeht und der Alltag kann sehr herausfordernd sein. Viele Einrichtungen bieten jedoch Veranstaltungen an, die Betroffene miteinander vernetzen, Hilfe in medizinischen Fragen geben oder Tipps für die Pflege bieten. Auf der Seite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. sind die vielen deutschlandweiten Veranstaltungen nachzulesen.