Wie sagt der Volksmund so schön, “man lernt nie aus.” Das ist auch gut so, denn lernen ist eine sehr effektive Fitnessübung für unser Gehirn. Wer zum Beispiel eine Fremdsprache lernt und anwendet ist geistig wesentlich aktiver und länger fit.
Dies bewiesen kanadische Forscher der Concordia University in Montreal mit einer Studie. Sie führten mit insgesamt 26 Alzheimer-Patienten und 68 Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung Gedächtnistests durch. Mit dem Ergebnis, dass diejenigen, die mindestens eine Fremdsprache sprechen konnten, besser abschnitten als einsprachige Teilnehmer. Das macht Mut. Deshalb haben wir uns die Frage gestellt, was man sonst noch für seine geistige Fitness tun kann.
Gehirnjogging – was ist das?
Wie der Begriff Gehirnjogging schon sagt, geht es hier um kognitives Gehirntraining, dass alle Wahrnehmung wie Hören, Sehen, Riechen, Tasten und Schmecken umfasst. Wer gute kognitive Fähigkeiten hat, kann sich gut konzentrieren, lässt sich weniger ablenken und kann sich Dinge gut merken. Schlechte Fähigkeiten hingegen führen zum Beispiel zu langsamer Informationsverarbeitung und Vergesslichkeit.
Durch kognitives Gehirnjogging können neue Verbindungen zwischen Nervenzellen und sogar Neuronen, in für das Gedächtnis wichtigen Bereichen, gebildet werden. Leider lässt sich der Abbau der Nervenzellen und damit das Einsetzen und Fortschreiten einer Demenz nicht vollständig unterdrücken. Grund genug schon früh mit dem Gehirntraining, oder wie der Neurobiologe Lawrence C. Katz es nennt – Neurobics: Aerobic fürs Gehirn, anzufangen.
Wie das geht? Eigentlich recht einfach.
Hauptsache Sie durchbrechen Ihre alltäglichen Gewohnheit und fordern Ihr Gehirn mit neuen Handlungen heraus, wie zum Beispiel einen anderen Arbeitsweg wählen oder die Zähne mit der andere Hand putzen. Aber nicht nur neues, sondern auch bewusstes wahrnehmen und geistiges herausfordern hält fit. Alles was Sie brauchen ist Ihr Kopf.
Wie sinnvoll ist Gehirnjogging?
Die positiven Effekte von Gehirnjogging haben keine Altersschranke – Bereits in jungen Jahren kann man von regelmäßigem Training der mentalen Fähigkeiten profitieren. Jedoch ist ab einem gewissen Alter, wenn die geistige Fitness beginnt abzunehmen, Gehirnjogging besonders spürbar.
Genau genommen beginnt der Alterungsprozess des Gehirns sogar bereits ab 24 Jahren. So ist Gehirnjogging für jeden effektiv, der seine mentale Leistungsfähigkeit steigern möchte, besonders aber für ältere Menschen ab 60 Jahren.
Was passiert genau beim Gehirnjogging?
Im Gehirn befinden sich Neuronen, welche durch Axone miteinander verbunden sind und elektrische Impulse weitergeben. Bei einer hohen mentalen Gesundheit gibt es im Gehirn viele dieser Neuronen und Verzweigungen, zudem sind die Axone durch eine Myelinschicht isoliert und können die Impulse gut weiterleiten. Im zunehmenden Alter sterben Neuronen vermehrt ab, bei einer Demenz kommt erschwerend dazu, dass besagte Myelinschicht abgebaut wird und Signale nicht mehr optimal weitergeleitet werden können.
Durch kognitives Gehirnjogging können neue Verbindungen zwischen Nervenzellen und sogar Neuronen, in für das Gedächtnis wichtigen Bereichen, gebildet werden.
Welche konkreten Gehirnjogging Übungen gibt es und sind sinnvoll?
Es wird empfohlen, sich mindestens zwei Mal täglich für zehn Minuten des Gehirnjoggings zu widmen. Prinzipiell lassen sich die Übungen in folgende Themenbereiche aufteilen:
- Rechen- und Zahlenrätsel: Kopfrechnen ist hier besonders gefragt. Aber auch klassische Spiele wie Sudoku zählen hierzu und trainieren effektiv das Zahlengedächtnis sowie das logische Denken. Spannende Rechenrätsel sowie zahlreiche andere Gehirnjogging Spiele finden Sie hier.
- Gedächtnisspiele: Um das Kurzzeitgedächtnis zu trainieren, kann man Gedächtnisspiele wie etwa Memory oder Rommé spielen.
- Quizze: wie heißt das Parlament in Dänemark? In welchem Bundesland gehört der “Gamsbart” zur Tracht? In welcher Stadt befindet sich das Pergamonmuseum? Fragen wie diese bereichern nicht nur das Allgemeinwissen, sondern trainiert auch das Gedächtnis und regt die grauen Zellen an.
- Aufmerksamkeitsspiele: um Informationen schnell und gut verarbeiten zu können, ist eine hohe Aufmerksamkeit gefragt. Diese kann mit Gehirnjogging auch aktiv trainiert werden, zum Beispiel mit reaktiven Spielen wie “welche Farbe hat das Wort?”
- Worträtsel: Sind die folgenden Wörter richtig geschrieben? Welcher Buchstabe fehlt hier? Fügen Sie das Wort in der richtigen Reihenfolge zusammen – All das sind Spiele, die sich mit Text und der korrekten Schreibweise befassen. Diese Übungen stärken nicht nur das textliche, sondern auch das sprachliche Verständnis.
Auch Menschen mit Demenz sollten ihre noch vorhandenen kognitiven Fähigkeiten täglich trainieren, um möglichst lange aktiv zu bleiben und Gedächtnistraining betreiben. Doch bitte überfordern Sie sich oder Ihren Angehörigen nicht. “Weniger ist Mehr” ein Satz, der auch hier besondere Gültigkeit hat. Meist reicht schon eine spielerische Anregung durch Gespräche, Förderung der Erinnerung durch Fotos und so weiter. Der Bundesverband Gedächtnistraining e.V. hat hierzu ein empfehlenswertes Arbeitsbuch entwickelt.
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