Bestimmt haben Sie es auch schon mal gehört: besonders ältere Menschen sollten viel trinken. In diesem Zusammenhang fällt auch oft das Wort Nierenstein. Was es damit auf sich hat und was dabei wichtig ist, erklären wir Ihnen hier!
Was ist die Ursache von Nierensteinen?
Nierensteine zählen zur Kategorie der Harnsteine. Das heißt, sie entstehen, wenn Teile des Harns sich auskristallisieren. Weitere Arten von Harnsteinen sind beispielsweise Blasensteine oder Harnleitersteine. Nierensteine befinden sich, wie der Name schon sagt, in der Niere.
Sie können ganz unterschiedlich groß sein, von der Größe eines Reiskorns bis zu ein paar Zentimetern ist alles möglich. Auch können sie unentdeckt bleiben, da sie nicht unbedingt Probleme verursachen müssen. Ab einer Größe von 5mm kann es aber schon sein, dass sich der Nierenstein nicht mehr auflöst, es kann zu einem Harnstau kommen, wobei sich Bakterien sehr schnell vermehren und möglicherweise zu Entzündungen führen. Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen sind die Folge. Eine Behandlung ist dann unbedingt nötig.
Laut aktuellen Studien gibt es fünf Faktoren, die in 50% der Fälle, die Ursachen für Nierensteine darstellen. Ganz oben mit dabei ist der Konsum von zu wenig Wasser und dafür zu vielen süßen Getränken. Die falsche Ernährung mit beispielsweise zu viel rotem Fleisch und zu viel Kalzium oder Übergewicht.
Wie erkenne ich, ob ich Nierensteine habe?
Nierensteine sind allgemein sehr weit verbreitet. Rund 5% der Erwachsenen in Deutschland müssen damit rechnen einmal im Leben Nierensteine zu haben. Wie schon beschrieben, müssen diese aber nicht zwingend zu Problemen führen.
Ein leichtes Ziehen in der Nierengegend, Harninfektionen oder auch Blut im Urin können Hinweise auf Nierensteine sein. Richtig schlimm wird es, wenn die Nierensteine etwas größer sind und dadurch eine Harnstauung verursachen. Das kann dann wiederum eine Nierenkolik verursachen, die mit großen Schmerzen einhergeht.
Symptome einer Nierenkolik können sein:
- stechende oder krampfartige Schmerzen in der Nierengegend, die unter Umständen bis in den Rücken oder den unteren Bauch ziehen
- Schmerzen beim Wasserlassen, Harndrang und Blut im Urin
→ Die Schmerzen können sich verlagern, da die Nierensteine im Körper wandern können
- Übelkeit und Erbrechen
Achtung: wurde ein Steinleiden bereits festgestellt und kommt eine Harninfektion und zusätzlich Fieber dazu, sollte man sich dringend sofort ins Krankenhaus begeben! Es könnte sich dann um eine lebensgefährliche Blutvergiftung handeln.
Nierensteine vorbeugen – das können Sie tun
Da Nierensteine meistens wiederholt auftreten, kann das Vorbeugen sehr wichtig sein. Ein gesunder Lebensstil ist dafür ausschlaggebend.
Die Bildung von Nierensteinen steht in Zusammenhang mit der Ernährung einer Person und Ernährung ist ein wichtiger Teil eines gesunden Lebensstils. Hier ist es besonders empfehlenswert, viel Gemüse und wenig tierisches Eiweiß wie Fleisch und Eier zu sich zu nehmen. Vermieden werden sollten auch oxalatreiche Lebensmittel wie Walnüsse, Spinat und Schokolade. Auch Rote Beete, Mangold, Rhabarber und Kaffee sind reich an Oxalat und sollten daher in Maßen verzehrt werden.
Neben einer salzarmen Ernährung ist ausreichend Kalzium in Form von beispielsweise Käse, Joghurt und generell Milchprodukten ebenfalls sinnvoll, um Nierensteine vorzubeugen. Dennoch sollte der Kalziumkonsum im Rahmen gehalten werden, denn zu viel davon ist ebenfalls ursächlich für Nierensteine. Auch Ballaststoffe sollen eine vorbeugende Wirkung entfalten, hierfür gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Belege.
Besonders wichtig ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, also mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag trinken. Doch macht es auch einen Unterschied welche Getränke man zu sich nimmt? Die Antwort ist ja. Besonders Softdrinks sollten vermieden werden, denn viele Softdrinks wie beispielsweise Cola enthalten Phosphorsäure, die die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Doch das Thema Trinken und Flüssigkeitszufuhr ist im Alter generell wichtig, da viele Senioren ohnehin einen Flüssigkeitsmangel aufweisen.
Das passiert, weil der Wassergehalt im Körper durch Abbau des Muskelgewebes sinkt. Zudem verringert sich das Durstempfinden durch alternde Sinneszellen. Zunehmende Hilfsbedürftigkeit sowie die Angst vor nächtlichen Toilettengängen oder Inkontinenz können als Trinkhemmnisse wirken. Die durch Flüssigkeitsmangel entstehende Dehydration kann sowohl zu trockenen Schleimhäuten und erhöhter Infektionsanfälligkeit als auch – im schlimmsten Fall – zu Thrombosen und Kreislauf- oder Nierenversagen führen.
Trinken ist also in jedem Fall wichtig! Um die Flüssigkeitsaufnahme zu fördern, können ein paar Tricks und Tipps helfen. Beispielsweise die Trinkmenge für den Tag schon morgens bereitzustellen und stets in Sichtweite zu platzieren. Helfen kann es auch, “Trinkrituale” einzuführen, beispielsweise direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser zu trinken oder zum Nachmittagskaffee. In Pflegeeinrichtungen sind Getränkeautomaten oder sonstige Möglichkeiten zur Selbstbedienung hilfreich.
Auch das Gewicht ist von Bedeutung. Übergewicht ist kontraproduktiv bei der Vorbeugung von Nierensteinen, denn ein normales Körpergewicht senkt das Risiko. Dennoch sollte die Erreichung des Normalgewichtes stets durch eine gesunde Ernährungsumstellung und viel körperliche Bewegung erfolgen und nicht durch eine ungesunde Hungerkur oder Diät.
Zu einem gesunden Lebensstil gehört außerdem auch ausreichend Bewegung – 10.000 Schritt am Tag dürfen es auf jeden Fall sein! Bei erblicher Veranlagung, Erkrankungen der Niere und in weiteren individuellen Fällen, kann auch die Vorbeugung durch Medikamente in Frage kommen. Dafür wendet man sich am besten an den eigenen Hausarzt, hier ist für die erste Orientierung eine Zusammenfassung der Möglichkeiten zu finden.