In der Pflegekrise, mit der heute viele Länder konfrontiert sind, spielt Brandenburg keine Ausnahme. Die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat auf die wachsende Pflegelücke in der Region hingewiesen und fordert mehr Finanzmittel um den Personalnotstand zu bekämpfen. Darüber hinaus betonte sie die Notwendigkeit, die Förderung der häuslichen Pflege fortzusetzen und aufzustocken.
Brandenburg: Demografischer Wandel trifft Pflege
Brandenburg, wie viele andere Teile der Welt, ist einem starken demografischen Wandel ausgesetzt. Mit einer alternden Bevölkerung steigt der Pflegebedarf kontinuierlich. Ende 2021 waren im Land 185.000 Menschen pflegebedürftig, etwa 100.000 mehr als noch zwölf Jahre zuvor. Nonnemacher schätzt, dass die Zahl inzwischen deutlich höher liegt. Doch gleichzeitig geht die Anzahl der für Pflege zur Verfügung stehenden Personen, insbesondere der erwerbsfähigen, zurück. Dies stellt das Pflegesystem vor Herausforderungen und erfordert neue Strategien.
Das Programm “Pakt für Pflege”: Ziele und Bedeutung
Um diese Herausforderungen zu bewältigen und um sicherzustellen, dass die pflegebedürftigen Menschen in Brandenburg die bestmögliche Pflege erhalten, wurde das Programm “Pakt für Pflege” ins Leben gerufen. Die Idee hinter diesem Programm ist die Unterstützung von pflegebedürftigen Menschen vor Ort, der Ausbau von Beratungsstellen und die Förderung von Fachkräften. Dieses Programm gibt es seit 2020 und Nonnemacher zog grundsätzlich eine positive Bilanz. Sie betonte allerdings, dass an der flächendeckenden Umsetzung noch gearbeitet werden muss und fordert daher eine Erhöhung des Mittelvolumens.
Pflegepersonal Mangel in Brandenburg
Ein weiteres dringendes Problem in der Brandenburger Pflegesituation ist der Mangel an Pflegepersonal. Der SPD-Abgeordnete Björn Lüttmann wies darauf hin, dass der Beschäftigungsanstieg der vergangenen zehn Jahre in der Pflege vor allem auf Menschen mit Migrationshintergrund zurückgeht. Bis 2030 werden in Brandenburg jedoch schätzungsweise mindestens 10.000 Pflegekräfte fehlen.
Voranschreiten der Pflegepolitik in Brandenburg
Wie kann also die Pflegelücke in Brandenburg geschlossen werden? Die Lösung wird nicht einfach sein und die Meinungen hierzu sind geteilt. Während die rot-schwarz-grüne Koalition für das „Pakt für Pflege“ jährlich 30 Millionen Euro vorgesehen hatte, sind derzeit lediglich 22 Millionen Euro im Haushalt dafür vorgesehen. Der Linke-Abgeordnete Ronny Kretschmer hält ebenfalls mehr Geld für notwendig und kritisiert die Unterschreitung. Andere Stimmen, wie die des Sprechers der Freien-Wähler-Gruppe, Péter Vida, und der CDU-Abgeordneten Roswitha Schier pflichten bei und fordern mehr Investitionen in die Pflegeinfrastruktur.
Diese Auseinandersetzungen zeigen, dass Pflege weit mehr ist als nur ein gesundheitliches Anliegen. Wie Schier betonte, ist Pflegepolitik Sozial- und Familienpolitik im besten Sinn. Und in der aktuellen Situation in Brandenburg wird deutlich, dass es dringend Handlungsbedarf gibt.
Ausblick: Die Zukunft der Pflege in Brandenburg
Die drängende Pflegelücke in Brandenburg benötigt kontinuierliche Anstrengungen und zielgerichtete Strategien, um bewältigt zu werden. Nonnemacher’s Forderung nach mehr Finanzmitteln für das „Pakt für Pflege“ Programm bleibt somit ein wichtiger erster Schritt, um den Pflegenotstand zu bekämpfen und die Versorgung der Pflegebedürftigen in Brandenburg zu verbessern.
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