Pflegende Angehörige: Pflegeberatung oft ungenutzt – Hohe Belastung vermeiden!
Angesichts der stetig steigenden Zahl von Menschen mit Demenz stellt sich eine zunehmende Belastung für pflegende Angehörige dar. Leider bleiben viele dieser hingebungsvollen und umsorgenden Personen uninformiert über mögliche Unterstützungsangebote und Pflegeberatungen, die dazu beitragen können, die alltägliche Last der Betreuung Demenzkranker zu erleichtern.
Die Herausforderungen für Pflegende Angehörige
Studien haben gezeigt, dass sieben von zehn pflegenden Angehörigen von Personen mit Demenz sich hoch oder sehr hoch belastet fühlen. In der Tat beschäftigt sich fast ein Drittel dieser Pfleger täglich zehn bis fünfzehn Stunden mit der Betreuung und Pflege ihrer Liebsten. So ist es kaum überraschend, dass dies oft negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der pflegenden Angehörigen hat: Viele reduzieren ihre Erwerbstätigkeit oder geben sie gar auf, um die Pflege eines Angehörigen mit Demenz zu bewerkstelligen.
Hilfsangebote und Pflegeberatungen – Bekannt, aber ungenutzt
Seltsamerweise nutzen trotz solcher Belastungen und Herausforderungen nur wenige Pflegende die wertvollen Pflegeberatungsangebote. Laut einer Studie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben nur 28 Prozent der Pflegenden jemals eine Beratung aufgesucht. Mehr als die Hälfte sahen keinen Bedarf an einer solchen Unterstützung, während ein beeindruckender Prozentsatz von 45 Prozent gar nicht über ihre Anspruchsberechtigung auf Beratungsangebote informiert war. Dabei könnte eine solche Pflegeberatung bei der Vermittlung von nützlichen Ressourcen und Strategien zur Bewältigung der Pflegebelastung eine maßgebliche Rolle spielen.
Die Rolle von Apotheken
Da die effektive Vermittlung von Pflegeberatung und Hilfsangeboten eine erhebliche Herausforderung darstellt, ist hier Land in Sicht: Die Apotheken stellen einen zentralen Knotenpunkt zur Verbindung von Pflegenden mit der benötigten Unterstützung dar. Der niedrigschwellige Zugang zu solchen Beratungsangeboten über die örtlichen Apotheken kann dazu beitragen, sie bekannter zu machen und zu mehr Nutzung zu anzuspornen.
Die Demenzfreundliche Apotheke
Ein herausragendes Beispiel für diese Art von Engagement ist das Projekt “Demenzfreundliche Apotheke”. Ziel dieses in ganz Bayern verbreiteten Netzwerks ist es, Patienten und ihre Angehörigen in den richtigen Umgang mit Demenz zu schulen und sie über bestehende Hilfs- und Beratungsangebote in Kenntnis zu setzen. Mit bereits 350 demenzfreundlichen Apotheken in 40 verschiedenen Städten und Landkreisen hat dieses Netzwerk erheblichen Anlauf genommen, um die Reichweite und Bekanntheit von Pflegeberatungsangeboten auszubauen.
Die Botschaft ist klar: Angehörige sollten ihren berechtigten Anspruch auf Unterstützungsangebote und Pflegeberatungen wahrnehmen. Und Apotheken, insbesondere demenzfreundliche Apotheken, können dabei eine entscheidende Rolle einnehmen und dazu beitragen, pflegenden Angehörigen die nötige Hilfe anzubieten, die sie verdient haben.
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