Die Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form der Demenz, betrifft rund 1,6 Millionen Menschen allein in Deutschland. Während diese Krankheit als unaufhaltsam und verheerend wahrgenommen werden kann, gibt es innovative und inspirierende Projekte, die Hoffnung wecken und den Zustand der Patienten verbessern können. Ein solches Projekt ist “Pilgern trotzDEMenz”, das Bewegung und Aktivität als Mittel zur Verbesserung der geistigen Gesundheit einsetzt. In diesem Beitrag werden wir uns mit den Auswirkungen dieses Projektes auf Demenzerkrankte und ihre Angehörigen beschäftigen.
Pilgern trotzDEMenz: Ein Health-Empowerment-Projekt
Das “Pilgern trotzDEMenz” Pilotprojekt, ins Leben gerufen von Sozialarbeiterin Martina Watzlaw, ist eine Initiative, die darauf abzielt, Menschen mit Demenz die Möglichkeit zu geben, in der Natur aktiv zu sein. Der Name verrät bereits, dass das Projekt Pilgerwanderungen nutzt, um Patienten aus ihren Häusern hinaus und in die frische Luft zu bringen.
Aktivitäten trotz Erkrankung
Während es eine weit verbreitete Annahme darüber gibt, dass Menschen mit Demenz sich nicht an Aktivitäten beteiligen können, hat Watzlaw eine andere Meinung. “Wandern, tanzen oder auch bergsteigen – das sind Dinge, die Demenzkranke ohne Weiteres noch können. Gerade, wenn sie vor der Diagnose regelmäßig sportlich aktiv waren”, erklärt Watzlaw. Es erfordert jedoch eine Begleitung und jemanden, der sich Zeit nimmt, um diese Aktivitäten möglich zu machen.
Pilgerprojekt und seine Vorteile
Durch das Pilgerprojekt erleben Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen die Vorteile von Aktivität und Natur. Das Projekt lädt die Teilnehmer zu einer dreistündigen Wanderung ein, die mit einer Gruppe durchgeführt wird. Während dieser Wanderung erleben sie die Natur und haben die Möglichkeit, in einer gesellschaftlichen Umgebung zu interagieren. Dies kann dazu beitragen, das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern und ihnen ein Gefühl der Normalität und des Lebensgenusses zu vermitteln.
Wie Bewegung den Geist belebt
Watzlaw berichtet, dass Patienten, die an dem Pilgerprojekt teilnehmen, häufig aufblühen. Sie beginnt, neue Gespräche zu führen und sogar über ihre Diagnose zu sprechen, was sie normalerweise nicht tun würde. Dies bedeutet nicht nur, dass die Patienten in der Lage sind, die Krankheit anzuerkennen und zu verarbeiten, sondern gibt den Angehörigen auch wertvolle Einblicke in den Zustand ihrer Liebsten.
Begleitung durch die Malteser Tagespflege
Die Malteser Tagespflege ist ein weiterer wichtiger Begleiter für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Seit über einem Jahrzehnt leitet Watzlaw die Fachstelle für pflegende Angehörige der Malteser in München. Sie und ihr Team unterstützen Familien, die mit der Diagnose und dem Umgang mit Demenzkranken zu kämpfen haben. Die Malteser Tagespflege ermöglicht es den Familien, die nötige Unterstützung und Anleitung zu erhalten, um die Herausforderungen, die Demenz mit sich bringt, zu bewältigen.
Schlusswort
Während Demenz eine Herausforderung ist, gibt es Projekte und Dienstleistungen wie das “Pilgern trotzDEMenz” Projekt und die Malteser Tagespflege, die Hoffnung und Hilfe bieten. Durch aktives Engagement, Geduld und Verständnis können wir Menschen mit Demenz und deren Angehörigen helfen, ein erfüllteres und zufriedenstellenderes Leben zu führen.
Der Beitrag basiert auf Informationen von www.domradio.de/artikel/ein-pilgerprojekt-bewegt-demenzerkrankte.