Rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen leben in Deutschland (Stand: 2020).
Bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen laut Statista auf circa 3,4 Millionen Menschen ansteigen. Bereits jetzt leben viele pflegebedürftige Senioren in Pflegeeinrichtungen. Wie schwer es ist, jedem gerecht zu werden, wird besonders seit Beginn der Covid-19 Pandemie deutlich.
“In Anbetracht der Überlastung der Pflegekräfte und der aktuell reduzierten Familienkontakte, ist die soziale Isolation von Pflegebedürftigen ein immer größer werdendes Problem!” sagt unser Gründer: Marc Aurel Engels.
Von Anfang an war es seine Vision Senioren, die an Demenz erkrankt sind, ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen. Das seine Idee – ein multimediales Tablet, das extra für an Demenz erkrankte Senioren entwickelt wurde, diese Kraft hat, bestätigt sich mehr und mehr. Menschen brauchen Kontakt und adäquate Beschäftigung besonders jetzt – in Zeiten von sozialer Isolation.
Eine Zerreißprobe – auch für Angehörige
Wie schwierig die Situation für Betroffene sein kann, hat unser Gründer selbst miterlebt.
“Ich weiß nur zu gut, welche Auswirkungen der Fachkräftemangel und die räumliche Distanz zu Familienangehörigen auf die Patienten hat. Als mein Großvater an Demenz erkrankte, musste er in einer Einrichtung in Stuttgart gepflegt werden. Manchmal war er dort ganz schön einsam”, erinnert sich Marc Aurel.
Zu dem Zeitpunkt lebte er selbst in Berlin und aufgrund der großen Entfernung zu Stuttgart konnte er seinen Großvater nicht so oft besuchen, wie er es sich gewünscht hätte.
Distanz überbrücken
Bei einem seiner Besuche zeigte unser Gründer seinem Opa Familienfotos auf seinem Tablet und stellte fest, dass er trotz fortgeschrittener Demenz sehr interessiert auf das Tablet reagierte. Begeistert von dem positiven Effekt überließ er das Tablet direkt den Betreuern vor Ort, die mit den Inhalten immer wieder die Aufmerksamkeit des Großvaters gewinnen konnten.
Genau das sollte auch für andere Senioren möglich sein, dachte Marc Aurel – die Idee war geboren.
2013 wurde Media4Care gegründet
Hoch motiviert von der Idee, allen Senioren mehr Lebensfreude und -qualität zu schenken, befasste er sich mehr und mehr mit dem Thema Demenz in Deutschland. Im Austausch mit Experten und Pflegeeinrichtungen stellte Marc Aurel fest, dass die Inhalte der auf dem Markt erhältlichen digitalen Geräte nicht auf die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und Menschen mit Demenz zugeschnitten waren.
Schnell war klar, dass er selbst eine Software entwickeln muss. Bis alles zusammen passte vergingen, von der Gründung 2013 bis zum marktreifen Tablet, 1,5 Jahre. Dank Investoren wie Ananda Impact Ventures, die IBB Beteiligungsgesellschaft und die Dr. Becker Klinikgruppe kam 2014 das erste Produkt auf den Markt: Ein Tablet für pflegebedürftige Senioren in Pflegeeinrichtungen mit Zugängen für Betreuer und Familien.
Heute haben wir, Media4Care, bereits ein Drittel aller Pflegeeinrichtungen und -heime in Deutschland ausgestattet. Ein Bedarf, der in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen die Kontaktbeschränkungen gelten, noch einmal merklich gestiegen ist.
Wir sagen der sozialen Isolation von pflegebedürftigen Senioren den Kampf an!
Der Fachkräftemangel in Deutschland wird sich leider in absehbarer Zeit nicht bewältigen lassen, daher arbeiten wir daran, einen eigenen Lösungsansatz zu entwickeln. Beispielsweise wurde eine optionale automatische Rufannahme integriert, wodurch die Tablets auch unabhängig vom Pflegegrad der Patienten ohne Pflegekräfte genutzt werden können.
Zukunftsweisend können die Tablets also auch einzelnen Bewohnern von Pflegeheimen auf ihren Zimmer zur Verfügung gestellt und so das Pflegepersonal langfristig entlastet werden.
“Unser Ziel ist es, pflegebedürftigen Senioren mehr Lebensfreude zu schenken. Durch meine eigene, ganz persönliche Erfahrung weiß ich, wie traurig und schwer es ist, wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt. Deswegen ist es mein Wunsch, mit Media4Care auch anderen Betroffenen zu helfen”, so unser Gründer, Marc Aurel Engels.