BARMER Pflegereport
Der Pflegenotstand ist in aller Munde. Bereits seit Jahren zeichnet sich eine bedenkliche Entwicklung ab, mit Ausbruch der Corona Pandemie ist die Knappheit an Pflegepersonal und in der Finanzierung jedoch erst recht in den Fokus gerückt.
Die Erwartungen an die neue Regierung sind hoch. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP berücksichtigt dies mit einigen zukunftsweisenden Vorhaben. Und die sind dringend nötig, wie der aktuelle Pflegebericht der Krankenkasse BARMER zeigt:
In weniger als 10 Jahren (bis 2030) soll es laut BARMER rund sechs Millionen Pflegebedürftige geben.
Und das bedeutet gleichzeitig: es werden 180.000 Pflegekräfte fehlen, um diese Menschen zu versorgen. Aktuell gibt es nur ungefähr vier Millionen Pflegebedürftige in Deutschland.
Dieser höhere Bedarf in der Pflege wird sich natürlich auch finanziell auswirken. Es benötigt mehr Ausstattung und mehr Personal. Damit diese Mehrkosten nicht auf den Pflegebedürftigen selbst abgewälzt werden, ist es vor allem wichtig, dass die Bundesländer ihrer Pflicht nachkommen die Kosten für Investitionen in den Einrichtungen zu übernehmen.
Das größere Problem ist allerdings der jetzt schon herrschende Arbeitskräftemangel. Der Report der BARMER zeigt: bis zum Jahr 2030 werden etwa 81.000 Pflegefachkräfte, 87.000 Pflegehilfskräfte und 14.000 Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung fehlen.
Viele Menschen schrecken davor zurück, einen körperlich und geistig anstrengenden Pflegeberuf zu erlernen. Die Konditionen müssen also besser werden, um den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen. Das bedeutet vor allem, dass die Arbeitszeiten familienfreundlicher gestaltet werden (z.B. weniger Schichtarbeit), die Bezahlung deutlich steigen und die enorme Belastung des Berufs besser ausgeglichen werden muss. Die Vereinheitlichung der Pflegeausbildung und der Wegfall des Schulgeldes nach dem Pflegeberufegesetz sein erste wichtige Schritte auf diesem Weg gewesen.
Der Pflegebericht zeigt eine weitere interessante Entwicklung: im Jahr 2030 werden 630.000 mehr Pflegebedürftige von Angehörigen gepflegt werden als noch 2020. Doch auch die Auslastung in Pflegeheimen und von ambulanten Pflegediensten wird um 26 bzw. 16 Prozent steigen.
Es ist also an der Zeit, den personellen Notstand in der Pflege aktiv zu bekämpfen und Pflegende zu entlasten! Neben einer angemessenen Bezahlung und besseren Arbeitszeiten, kann dies auch durch digitale Assistenzsysteme wie dem Betreuer Tablet von Media4Care gelingen.