In diesem Artikel fassen wir für Sie das Webinar vom 28.02.2023 zu dem Thema Betreuungskonzepte für Demenz zusammen. Im Gespräch mit unserer Expertin Claudia Sterr haben wir die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze beleuchtet.
Die Agenda für das Webinar bestand aus:
- Einführung und Vorstellung der Expert*innen
- Wie kann man Personalengpässen in der Betreuung entgegenwirken? Im Gespräch mit unserem Experten werfen wir gemeinsam einen Blick auf diese Herausforderungen für Pflegeeinrichtungen.
- Welche Lösungen lassen sich in der Praxis umsetzen? Ein Experte aus der Branche stellt seine Lösungen und Erfahrungen vor und gibt Ratschläge für Ihre Herausforderungen.
Unser Expertin:
Claudia Sterr, Betreuungsleitung bei Caritas Hengersberg. Mit über 35 Jahren Berufserfahrung in der Betreuung und Pflege beschäftigt sie sich seit Jahren mit der Betreuung von Demenzpatient*innen.
Zunächst haben Claudia Sterr und Marius Wolf, verantwortlich für Marketing & Sales bei Media4Care, über die steigenden Zahlen von Demenz gesprochen. Die Anzahl der chronischen Krankheiten wächst – Besonders bei der älteren Bevölkerung. Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland liegt bei 1,8 Millionen, und diese Zahl wird bis 2050 auf 2,4 oder sogar 2,8 Millionen steigen. Das bedeutet, dass Demenz eine Erkrankung ist, auf die sich Pflegeeinrichtungen einstellen müssen. Nicht nur der Pflege Aspekt spielt hierbei eine Rolle, sondern vor allem der Betreuungsaspekt, denn Demenzpatient*innen haben spezielle Bedürfnisse, die hierbei berücksichtigt werden müssen.
“In meinem Berufsalltag stellte ich fest, dass viele Demenzpatient*innen immer jünger werden. Es gibt mittlerweile schon Demenzpatient*innen ab 60, früher haben wir das erst ab einem Alter von 80 erlebt”, erklärt Claudia Sterr.
Vertiefend meinte Claudia Sterr, dass jede*r Demenzpatient*in anders ist. Oft ist es zum Beispiel der Fall, dass eine Person mit Demenz ihre Bedürfnisse gar nicht mehr artikulieren kann. Das heißt, das gesprochene Wort tritt deutlich in den Hintergrund, während die Körpersprache ein Mittel wird, sich auszudrücken. Psychische Bedürfnisse haben außerdem einen hohen Stellenwert. Bedürfnisse wie Trost, primäre Bindung, Einbeziehung, Beschäftigung und Identität. Es ist also wichtig, diese Bedürfnisse einerseits identifizieren zu können, und andererseits adäquat darauf eingehen zu können. Um den oft sehr vielschichtigen und komplexen Bedürfnissen von Demenzerkrankten gerecht zu werden, bedarf es also eines Betreuungskonzeptes, das speziell auf diese besondere Situation ausgelegt ist.
Schließlich hat Claudia Sterr vorgestellt, wie sie in ihrem Berufsalltag Demenzkonzepte anwendet. Prinzipiell baut ihre Arbeit auf drei Säulen auf: Das sind einmal Aktivierungsmöglichkeiten, psychisch sowie physisch. Dann gibt es den biografischen Arbeitsansatz. Und schließlich die Gestaltung der Tagesstruktur, der sozialen Umgebung und der Umgebung generell. Als Unterstützung arbeitet Claudia zusätzlich mit dem Betreuungsassistenten von Media4Care. Dieser kann als Ideengeber für die Gruppen-& Einzelbetreuung fungieren, beinhaltet eine umfassende Sammlung an Inhalten und Medien (>2.000) zur Förderung kognitiver Ressourcen, der besonders bei Demenz der Förderung der psychosozialen Gesundheit und körperlichen Aktivität der Bewohner*innen dient. Außerdem bietet die smarte Assistenzfunktionen für unterschiedliche Betreuungssituationen verschiedene Möglichkeiten und ist als App oder in Kombination mit einem Tablet nutzbar.
“Demenzpatient*innen haben normalerweise eine Aufmerksamkeitsspanne von nicht mehr als 10 Minuten. Diese Spanne ist bei dem Betreuungsassistenten berücksichtigt. Die umfangreichen Inhalte sind super. Wir nutzen ihn mehrmals täglich und ich will ihn nicht mehr missen!”, freut sich Claudia Sterr.
Wir danken allen Teilnehmer*innen für den Besuch unseres Webinars und freuen uns schon auf das nächste Mal!
Infos zu den Webinaren sowie die Aufnahmen der vergangenen Webinare finden Sie hier:
https://www.media4care.de/betreuung-webinare/