Pflegeheim Kostenexplosion 2024: Entlastung versagt, Lohnsteigerung und Kostentreiber schuld?
In den letzten Jahren hat der durchschnittliche Preis für einen Pflegeheimplatz in Deutschland erneut einen Anstieg verzeichnet. Höhere Entlastungen sind in Kraft getreten, doch für viele Pflegebedürftige konnten diese die gestiegenen Kosten nicht vollständig ausgleichen. Der vorliegende Blogpost beleuchtet die Gründe hinter der Kostensteigerung in Pflegeheimen und thematisiert die Kritik an der aktuellen Anhebung des Pflegegelds.
1. Pflegeheim Kostensteigerung 2024
Zum Januar 2024 mussten bundesweit durchschnittlich 2576 Euro pro Monat aus eigener Tasche für das erste Jahr im Pflegeheim entrichtet werden. Dies entspricht einer Steigerung von 165 Euro im Vergleich zum Anfang des vorigen Jahres (2023), wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.
„Die Heimplätze sind für die Pflegebedürftigen erneut teurer geworden“, gab die Chefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, bekannt. Zwar wurden das Pflegegeld und weitere Zuschüsse erhöht, aber diese Maßnahmen konnten den Kostenanstieg nur teilweise kompensieren.
2. Höhere Entlastungen für Pflegebedürftige
Seit dem Jahreswechsel 2024 kamen verschiedene Entlastungsmaßnahmen für Pflegebedürftige zur Anwendung. Das zuletzt 2017 erhöhte Pflegegeld wurde zum 1. Januar um fünf Prozent angehoben. Diese Maßnahme wurde durch ein Gesetz der Ampel-Koalition veranlasst und sollte vordergründig Pflegebedürftige unterstützen, die nicht in Einrichtungen leben. Hinzu kamen Entlastungszuschläge für Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen, die ab dem 1. Januar erhöht wurden.
3. Steigende Löhne in der Pflege
Die rasante Kostensteigerung in Pflegeheimen lässt sich hauptsächlich auf die steigenden Löhne in der Pflegebranche zurückführen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, benötigtes Personal zu halten und zusätzliches neues Personal zu werben. Seit 2022 gibt es eine tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege, das zur Folge hat, dass nur Einrichtungen eine Zulassung erhalten, die sich entweder an Tarifverträge oder kirchliche Arbeitsvertragsrichtlinien halten oder sich an sie orientieren.
4. Kostentreiber in der Pflege
Neben den gestiegenen Löhnen gibt es weitere Kostentreiber in der Pflegebranche. Dazu gehören steigende Energiepreise und gestiegene Kosten für die Versorgung. Hinzu kommen ebenfalls vielerorts sanierungsbedürftige Gebäude. Alle diese Faktoren zeigen, dass die Finanzierung der Pflege eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellt, die einen Dialog darüber erfordert, wie wir als Gesellschaft mit Pflegebedürftigen umgehen sollten.
5. Anhebung des Pflegegelds Kritik
Obwohl die Anhebung des Pflegegelds und weitere Entlastungsmaßnahmen in Kraft traten, gab es seitens der Deutschen Stiftung Patientenschutz Kritik an der Höhe der Anhebung. Vorstand Eugen Brysch bezeichnete die Erhöhung des Pflegegelds als „so gut wie wirkungslos“. Die stetig steigenden Löhne und Energiekosten in der Pflegebranche wurden laut Brysch von der Bundesregierung nicht ausreichend ausgeglichen.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, dass das Thema Pflege weiterhin im Fokus der Gesellschaft und Politik stehen muss, um zukunftsfähige Lösungen zu finden und Pflegebedürftigen eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.
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