Die Qualität der Pflege in Deutschland ist ein Thema, das uns alle angeht. Ob wir selbst einmal auf die Pflege in einem Heim angewiesen sein werden, oder ein geliebter Mensch, wir alle wollen, dass die Pflegequalität in Deutschland auf hohem Niveau bleibt. Doch die neuesten MD-Berichte offenbaren eine sinkende Qualität in Pflegeheimen. Was genau bedeuten diese Berichte und was sind die Gründe für die sinkende Qualität? Dies wollen wir in diesem Artikel genauer beleuchten.
Was sind MD-Berichte?
MD-Berichte sind Qualitätsberichte der Pflegeheime, die vom Medizinischen Dienst erstellt werden. Sie überprüfen die Einhaltung der medizinisch-pflegerischen Standards in den Pflegeeinrichtungen. Seit dem 1. November 2019 gelten für die Qualitätsprüfungen in stationären Pflegeheimen neue Regeln. Das alte Pflegenotensystem wurde durch die neuen Qualitäts- oder auch MD-Berichte abgelöst. Diese Berichte sollen eine bessere Vergleichbarkeit der Qualität von Pflegeeinrichtungen ermöglichen.
Pflegequalität in Deutschland – Ein sinkender Trend
Während im Jahr 2020 noch 93,11 Prozent der Häuser eine durchschnittliche Qualitätsbewertung erreichten, lag der Durchschnitt 2024 bei nur noch 92,73 Prozent. Dies deutet auf eine sinkende Qualität in den Pflegeheimen hin. Strengere Kontrollen seit den Änderungen in der Berichterstattung 2019 können hier als mögliche Ursache genannt werden.
Pflegequalität im Bundesländer-Vergleich
Doch nicht alle Bundesländer sind gleich. Im Saarland ist die Qualität der Pflegeheime am höchsten, auch wenn sie von 98,30 Prozent im Jahr 2020 auf 96,84 Prozent im Jahr 2024 etwas gesunken ist. Auch Baden-Württemberg und Sachsen können eine durchschnittliche Qualität von über 95 Prozent aufweisen. Am niedrigsten ist die Qualität im Bundesland Rheinland-Pfalz mit einer durchschnittlichen Qualitätsbewertung von 86,3 Prozent.
Die Qualität in Pflegeheimen – Nach Trägerart
Die Trägerart eines Pflegeheims kann ebenfalls einen Einfluss auf die Qualität haben. So zeigen die kommunalen Träger mit 93,75 Prozent die höchste Qualität, knapp gefolgt von den gemeinnützigen Trägern mit 93,2 Prozent. Private Träger hingegen liegen mit 91,98 Prozent etwas zurück.
Die größten Pflegeheimbetreiber im Vergleich
Betrachtet man die zehn größten Pflegeheimbetreiber in Deutschland zeigt sich, dass nur vier dieser Betreiber eine Qualitätsbewertung erreichen, die über dem deutschlandweiten Durchschnitt liegt. Die gemeinnützigen Träger Evangelische Heimstiftung und die Johanniter liegen mit 94,49 Prozent bzw. 93,85 Prozent im Ranking unter den Top gemeinnützigen Betreibern vorne. Kursana ist der private Betreiber mit der höchsten durchschnittlichen Qualität von 94,42 Prozent, während die DOMICIL Senioren-Residenzen Hamburg SE mit einer durchschnittlichen Qualität von 86,26 Prozent das Schlusslicht bildet.
Ausblick
Die Gründe für die sinkende Qualität in Pflegeheimen können vielfältig sein. Fachkräftemangel, strengere Kontrollen oder die anhaltende Insolvenzwelle könnten hier eine Rolle spielen. Angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland ist es jedoch dringend notwendig, dass sich die Qualität der stationären Einrichtungen weiter verbessert. Es bedarf daher gezielter Maßnahmen, um diese wichtige Pflegeinfrastruktur zu stärken. Nur so kann auch in Zukunft eine hohe Pflegequalität für alle Menschen sichergestellt werden.
Für weitere Informationen und detaillierte Daten verweisen wir Sie gerne auf die Quelle dieser Analyse: https://www.pflegemarkt.com/fachartikel/analyse-md-berichte-pflegeheime-qualitaet/