Soziale Aktivitäten im Pflegeheim: Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten?

Ein Leben im Pflegeheim bedeutet für viele ältere Menschen einen bedeutsamen Wandel, doch neue Studien legen nahe, dass soziale Aktivitäten wie Gespräche, gegenseitige Hilfe und gemeinsame Ausflüge das kognitive Vermögen dieser Individuen erhalten können. Diese vorteilhaften Effekte gelten jedoch eher für jene mit bestehender geistiger Fitness, da sie bei schwereren kognitiven Beeinträchtigungen unwirksam zu sein scheinen. Die Forscher empfehlen, bei der Wahl eines Pflegeheims sorgsam abzuwägen, um ein Umfeld zu gewährleisten, das soziale Interaktionen fördert und somit geistigem Abbau entgegenwirken kann.

Soziale Aktivitäten im Pflegeheim: Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten?

Der Einzug ins Pflegeheim ist für viele Seniorinnen und Senioren eine große Umstellung, die mitunter auch geistige Fähigkeiten beeinträchtigen kann. Laut Forschenden des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) kann dieser Lebenswandel jedoch durch soziale Aktivitäten im Pflegeheim zumindest partiell abgefangen werden.

Pflegeheim als Lebensumstellung

Ein Umzug ins Pflegeheim bedeutet für viele ältere Menschen einen drastischen Lebenswechsel, der oft mit Stress und erhöhten Unsicherheiten verbunden ist. Solche Situationen können zu einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten führen. Dabei muss es jedoch nicht zu einem generellen geistigen Abbau kommen. Manche Senioren blühen im Pflegeheim regelrecht auf, weil sie hier auf neue Sozialkontakte, eine geregelte Tagesstruktur und ein funktionierendes soziales Umfeld treffen.

Soziale Aktivitäten als Stütze

Eine Studie des Amsterdam University Medical Center hat nun den Einfluss von sozialen Aktivitäten auf den geistigen Zustand von Pflegeheimbewohnern untersucht. Hierbei zeigte sich, dass soziale Interaktionen dazu beitragen können, kognitive Fähigkeiten zu erhalten. Zu diesen Aktivitäten zählten unter anderem Gespräche, Erinnerungen an alte Zeiten, gegenseitige Hilfe, gemeinsame Ausflüge und Spiele.

Die Forscher fanden heraus, dass solche sozialen Aktivitäten eine präventive Wirkung gegen geistigen Abbau haben können. Sie betonen jedoch, dass geistig fittere Menschen tendenziell auch eher sozial aktiv sind.

Pflegeheim und Demenzerkrankungen

Der Studienleiter und sein Team haben ebenfalls darauf hingewiesen, dass soziale Aktivitäten bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer kognitiver Beeinträchtigung keinen Effekt erzielen konnten. Dementsprechend sollte die Förderung von sozialen Aktivitäten vor allem im Fokus stehen, solange eine gewisse kognitive Fitness noch vorhanden ist.

Optimale Pflegeheim-Auswahl

Um den Einfluss von Pflegeheimen auf den geistigen Zustand von Senioren zu minimieren, empfiehlt es sich, im Vorfeld sorgfältige Entscheidungen zu treffen. Die Wahl des Heimes sollte möglichst frühzeitig und gut überlegt geschehen, anstatt in einer Notfallsituation überstürzt entschieden zu werden.

Empfehlenswert ist es, bei der Auswahl auf eine wohnortnahe Lage zu achten, das Heim selbst mit auszusuchen und auf ein passendes Freizeitangebot zu achten. Es kann auch hilfreich sein, wenn bereits Freunde oder Bekannte im selben Heim leben.

Fazit

Eine gute Vorbereitung auf den Einzug ins Pflegeheim und die Förderung von sozialen Aktivitäten können dazu beitragen, den geistigen Abbau im Alter zumindest teilweise abzufangen. Trotz Erfolgen in einzelnen Bereichen bleibt jedoch noch viel Raum für Verbesserungen in der Pflege und Betreuung von Seniorinnen und Senioren.

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