Musik bei Media4Care
Egal ob für die Biografiearbeit, als Start für das Gruppen- oder Einzelangebot oder einfach nur so, Musik ist ein wunderbares Medium, welches man jederzeit in der Arbeit mit den Senioren einsetzen kann. Senioren können mithilfe der Musik auf die unterschiedlichsten Arten aktiviert werden: zum Singen, Summen, Mitwippen, Mitschunkeln oder Mitklatschen – jeder auf seine Art.
Aber warum hat Musik so eine mitreißende Wirkung?
“Durch die Musik kann man manchmal Menschen erreichen, die durch Worte nicht mehr erreicht werden können – wo Worte nicht mehr ankommen”, sagt Franz-Peter Huber.
“Ich bin immer wieder fasziniert davon, dass man die Menschen auf einer ganz besonderen Herzensebene erreichen kann”
Franz-Peter Huber, der Domkapellmeister des Domchors in Fulda, hat vor einigen Jahren mit der Caritas den „CaritasChor 65Plus“ gegründet, der heute von Benediktinerschwester Hildegard geleitet wird. Hier stellte er schnell fest, dass die wöchentlich stattfindende Probestunde für einige Senioren und Seniorinnen ein ganz besonderes Ereignis – manchmal sogar das Wochenhighlight – ist.
Eine Studie hat gezeigt, dass es Menschen mit einer Demenz mittels Musik deutlich leichter fällt, über Gesangs- und Tanzeinlagen mit Anderen zu intervenieren und so mit ihnen in Kontakt zu treten.
→ Musik kann nachweislich zur Beruhigung und Entspannung beitragen
– Die Herzfrequenz sinkt nachweislich
– Das Stresslevel sinkt und die Stimmung verbessert sich – beim aktiven Musizieren (klatschen, singen, tanzen) sogar noch mehr als beim passiven Hören.
→ Eine Studie hat gezeigt, dass passives Musikhören von persönlich bevorzugter Musik das Angstlevel von Menschen mit einer Demenz deutlich senken kann. Vor allem. Der Effekt ist vor allem dann sehr hoch, wenn das Hören regelmäßig stattfindet.
→ Vor allem Menschen mit einer leichten Demenz profitieren von Live-Musik. Bei ihnen zeigt sich ein gesteigertes geistiges Wohlbefinden sowie eine erhöhte Aktivität und Kommunikation mit Anderen.
→ Eine Studie hat gezeigt, dass das Abspielen von für den Senior positiv behafteten Musik während Pflegetätigkeiten eine deutlich humorvollere und spaßigere Stimmung entstehen kann.
→ Wenn bei pflegenden Tätigkeiten gemeinsam gesungen wird, agieren Menschen mit Demenz mit einer deutlich gesteigerten Interaktion und Verbundenheit.
→ Wenn Musik beim Essen abgespielt wird, kann aggressives Verhalten – sowohl physisch als auch verbal – verringert werden. Musik kann positive Erinnerungen wecken, die Stimmung aufhellen, kann zur Entspannung führen und Ängste und unruhiges Verhalten verringern. Außerdem essen Menschen mit einer Demenz schneller, wenn Musik gespielt wird.
Ich finde es schön, dass ich auf dem Tablet für jeden meiner Bewohner etwas Passendes finden kann, je nach seinen Vorlieben und Erfahrungen. Manche hören gerne Schlager, andere aber auch klassische Musik. Dass bei den Musikvideos die Liedtexte angezeigt werden ist sehr praktisch, so können alle mitsingen.
Sabine Jänichen
Ergotherapeutin mit jahrelanger Erfahrung in der Betreuung von Senior*innen mit und ohne Einschränkungen.
Nein. Ein und dasselbe Musikstück kann bei verschiedenen Personen eine unterschiedliche Wirkung erzielen. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Vorlieben der einzelnen Personen.
Jeder kann in jedem Alter ein Musikinstrument spielen. Wer in jungen Jahren ein Musikinstrument gespielt hat, wird wahrscheinlich auch im hohen Alter auf gewisse Fähigkeiten zurückgreifen können. So werden beispielsweise auch leichte Lieder mit Hilfe gelingen. Zudem aktiviert das aktive Musizieren zahlreiche Gehirnregionen, wie bspw. das Hör-, Gedächtnis- und Emotionszentrum, die Bewegungssteuerung oder den Tastsinn.
Gemeinsames Musizieren kann die sozialen Bindungen stärken, da man gemeinschaftlich etwas unternimmt – in den meisten Fällen etwas, was Spaß macht. Dies sorgt zudem für positive Emotionen, die alle daran Beteiligten Personen mit der Musik verbinden.
Gewisse Musik kann bei einigen Personen auch negative Erinnerungen ans Tageslicht bringen. Hier sollten Sie die Teilnehmenden immer genau beobachten und darauf eingehen. Wenn Sie viele Informationen über die Personen gesammelt haben, wissen Sie auch, welche Musik eher vermieden werden sollte. Wenn Sie dies beachten und immer im Blick haben, dass Sie mit der Musik etwas positives bewirken wollen, können Sie nahezu nichts falsch machen.
Studienarbeit: https://online.medunigraz.at/mug_online/wbAbs.getDocument?pThesisNr=58638&pAutorNr=&pOrgNr=
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